Die Geister, die ich rief
Immer schon war ich eine starke Frau. Manchmal wünsche ich mir, es nicht immer sein zu müssen. Aber stark sein ist ein Privileg. Es bedeutet, dass ich auf einen reichen Schatz an Erfahrung zurückgreife. Dies ist mein Schicksalsgeschenk. Ich habe gelernt abzuwägen, welche Beziehung zu anderen Menschen mir gut tut, ob sie gesund ist oder nicht. Ich bin eine Frau, die viel mehr geben kann, als ihre Grenzen es zulassen. Aber bedeutet es automatisch, dass ich das immer tun muss? Erkennst du selber ein Muster? Ich habe gelernt auf mich acht zu geben und gelernt, dass ich andere nicht kontrollieren, lenken oder leiten kann. Trotzdem scheitere ich immer mal wieder. Ich habe keine Kontrolle. Aber ich habe mich. Und ich entscheide, was gut für mich ist. Immer wieder aufs Neue. So will ich als Beispiel mit stolzer Brust vorangehen. Für meine Tochter. Für mich selber. Und auch für dich. Du hast das Recht, glücklich zu sein. Und zu gehen, von wo auch immer, wenn du es nicht bist. Nicht hinzusehen, ist der einzig echte Betrug. Und darum wünsche ich dir einen wachen Blick auf dein Leben.
Dieses wahnsinnig bewegte Jahr geht bald zu Ende, die Rauhnächte nahen und es wird Zeit, sich den Geistern zu stellen.
Welches sind deine Geister?
Stell dir dein Leben vor, das von tiefer Verbundenheit geprägt ist, wahrer Liebe und echter Fürsorge.
Wie erfüllt fühlt sich das an?
Lass ziehen, was nicht zu dir gehört. Scheitern ist in Ordnung. Bleib solange sitzen, bis du weisst, wie du weiter machen willst. Und dann steh auf und hol dir dein Leben zurück. Tu dies mit einem Lächeln. Und sei ein Licht für andere.
(Fotos von Grit Siwonia Photography)