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Geburt

Mit dir in mir bin ich in den Frühling spaziert. Und heute tanzen wir in einen Herbst, der voller Sonne durch unsere Tage zieht. Ich finde langsam wieder zurück zu mir. Meine Tochter kam vor 3 Monaten mit einem Kaiserschnitt zur Welt, nach 25 Stunden Wehen. Ich wusste, dass etwas nicht gestimmt hat, habe darauf bestanden, dass wir sie holen und nicht weiter üben. Die Ärzte waren der Meinung, ein Wehentropf würde helfen. Ich verliess mich auf meinen Instinkt, habe dafür gekämpft, dass mein Bauchgefühl ernst genommen wird. Irgendwann haben die Ärzte eingelenkt. 4 Stunden später, Eden schlummerte in meinen Armen, kam die Oberärztin und meinte, ich solle mir stets mein Bauchgefühl bewahren, wir hätten gut daran getan, die Kleine zu holen, da es natürlich nicht mehr geklappt hätte.

Es ist nicht immer leicht, in einer Welt voller Erwartungen gegen den Strom zu schwimmen. Auch ich wollte natürlich gebären. Aber ich habe mich dafür entschieden, als die Fruchtblase geplatzt ist, dass ich offen und bereit bin für unsere ganz eigene Geburt und Geschichte. Das Schicksal sucht sich seinen Weg. So habe ich losgelassen und die Kontrolle abgegeben.

Seit vielen Jahren vertraue ich auf mich, vertraue darauf, dass ich weiss, was richtig ist. Und so ist mein Baby auf die Welt gekommen. Doch ein Kaiserschnitt ist kein Spaziergang und nicht „die einfache Alternative“. Oft nötig, aber nie Weg des geringsten Widerstandes. So heilt meine Wunde innen wie außen und mein Körper braucht Zeit, sich neu zu sortieren.

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